Gesundheit – was ist das? Und wie kann ich gesund werden und es auch bleiben?

 

Gesundheit ist gar nicht so leicht greifbar. Würden Sie sich selbst als gesund bezeichnen?

Häufig ist die Antwort: kommt drauf an. Stimmt! Aber worauf? Darum wird es in den nächsten drei Abschnitten gehen. Gesundheit hängt von dem Zeitpunkt, den Vergleichswerten und der Art von Gesundheit ab, die betrachtet wird:

Zeitpunkt

Manchmal kommt als Antwort auf die Frage „Sind Sie gesund?“ auch die Antwort „Mehr oder weniger“. Vielleicht war das auch Ihre Antwort? Damit greifen wir bereits einen ganz wichtigen Aspekt von Gesundheit auf. Gesundheit ist nichts statisches sondern etwas dynamisches. Das bedeutet, dass man nicht entweder gesund oder krank ist, sondern eher gesund oder eher krank – und das auch nur zu einem bestimmten Moment.

Gesundheit ist vergänglich und kann in einem Moment ganz klar als vorhanden wahrgenommen werden und im nächsten Moment kann man sich schon weniger gesund oder sogar krank fühlen. Das bedeutet für die Gesundheitsförderung, dass sie nicht einfach dann aufhören kann, wenn es Menschen einmal gut geht. Gesundheit erreicht, wunderbar – jetzt können wir aufhören? Nein: Gesundheit verlangt Aufmerksamkeit und stetiges Bemühen - aber das Tolle dabei ist, dass dieses Bemühen nicht immer und unbedingt anstrengend sein muss!

Vergleichswerte

Ob wir uns mehr oder weniger gesund einschätzen, hängt abgesehen vom Zeitpunkt auch von den Vergleichswerten ab. Aber womit vergleichen wir uns denn? Vergleichswerte bieten uns das medizinische Bezugssystem, das individuelle Bezugssystem und das soziale Bezugssystem. Obwohl sich das etwas sperrig anhört ist es eigentlich ganz einfach und interessant.
Bei dem medizinischen Bezugssystem klappern wir gedanklich ab, ob wir z.B. Symptome wahrnehmen, die uns eine Krankheit anzeigen oder ob wir Risikofaktoren aufweisen, die künftige Krankheit wahrscheinlicher machen (z.B. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme, Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsarmut).

Unser individuelles Bezugssystem hilft uns zu entscheiden, ob wir im Vergleich zu unserem früheren Ich gesünder oder weniger gesund sind. Haben wir uns körperlich verändert, sind wir nun mehr oder weniger leistungsfähig? Fühlen wir uns vielleicht besser oder schlechter als noch vor einem Jahr?

Das soziale Bezugssystem hilft uns zu entscheiden, ob wir mehr oder weniger gesund sind als vergleichbare Personen in unserem Alter, Geschlecht oder unserer Lebenssituation. Sind wir gesünder oder weniger gesund als der Durchschnitt dieser Personen? D.h. meine Oma hat andere Vergleichswerte als ich oder mein Papa. Und das ist auch gut so!

Art der Gesundheit

Nun kommen wir zum dritten Aspekt der Gesundheit: die Art der Gesundheit. Gesundheit ist nämlich unglaublich facettenreich. Früher - in der biomedizinischen Auffassung von Gesundheit - wurde Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit definiert. Hatte man keine körperlichen Symptome, galt man als gesund. Das hat sich heute geändert. 1948 hat die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit ganz bewusst nicht nur als körperliches Wohlbefinden, sondern auch als geistiges und soziales Wohlbefinden beschrieben. Damit wurde verdeutlicht, dass die eigene Wahrnehmung zählt – nicht nur biologische Abläufe. Es wurde ein neues Modell geboren, in dem sowohl die körperliche als auch die psychische und soziale Gesundheit bewusst aufgegriffen werden: Das biopsychosoziale Modell von Gesundheit.

Für die Frage „Wie kann ich meine Gesundheit fördern?“ können also alle drei Arten von Gesundheit angesprochen werden. Ich kann mein psychisches Wohlbefinden, mein körperliches Wohlbefinden oder mein soziales Wohlbefinden stärken.

Biopsychosoziales Modell Gesundheit

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Gesundheitsförderung für Privatpersonen